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Speak Up Rezension

Speak Up von Laura Steven ist im deutschsprachigen Bereich kaum bekannt. Ob das feministische Jugendbuch mehr Aufmerksamkeit verdient hätte und wie es mir gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Rezension zu Speak Up.

Klappentext

Izzy O’Neill weiß genau, wer sie ist – eine loyale Freundin, Nachwuchs-Komödiantin und Milchshakes und Reese’s Peanut Butter Cups zählen für sie als Grundnahrungsmittel. Doch seitdem Fotos durch das Internet kursieren, die sie nachts auf einer Parkbank bei einer mehr als eindeutigen Handlung mit dem Sohn eines bekannten Lokalpolitikers zeigen, gilt Izzy bei den meisten nur noch als Schlampe.

Und dieses Aufsehen legt sich leider nicht von selbst, wie Izzy ursprünglich vermutet hatte. Im Gegenteil! Plötzlich sieht sie sich nicht nur im Zentrum eines viralen Highschool-Shitstorms, es ufert aus zu einem nationalen Skandal. Statt sich über ihre Gefühle gegenüber ihrem besten Freund Danny klar werden zu können und ihren Plan zu schmieden, wie sie es schnellstmöglich schaffen soll, endlich aus der amerikanischen Kleinstadt zu entkommen, fehlt selbst der schlagfertigen Izzy der gewohnte Sinn für Humor. Sie ist fest entschlossen, zu verhindern, dass andere darüber bestimmen können, wer oder was sie ist. Doch das ist leichter gesagt als getan, wenn alle um sie herum etwas über sie zu reden haben.

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Rezension

Eine Schlampe, so wird Izzy von tausenden Menschen bezeichnet, nachdem Nacktfotos und einige intime Geschichten von ihr auf einer Webseite veröffentlicht werden. Dabei hat Izzy doch eigentlich nur das getan, was Millionen andere Menschen auch machen, sie hat ihr Leben so gelebt, wie sie es für richtig hält. Izzy beschliesst ihre Gesichte zu erzählen und dabei keine Details auszulassen. Denn es reicht!

Laura Steven thematisiert in ihrem Debütroman gleich mehrere wichtige Themen. Nebst dem Slut-Shaming, Sexismus und Feminismus, behandelt das Buch auch sexuelle Orientierung, Trauerbewältigung und Freundschaft. Für 350 Seiten ziemliche viele Themen, aber das macht das Buch authentisch, denn wie wir alle wissen, ist das Leben und ganz besonders das Teenagerleben eben oftmals ein Chaos, das sich nicht nur um ein Thema dreht.

Ich habe selten so viel genickt, gedanklich zugestimmt und frustriert den Kopf geschüttelt wie bei diesem Buch. Speak Up von Laura Steven überzeugt auf voller Länge. Angefangen bei der Protagonistin Izzy, die zwar alles andere als perfekt, dafür sehr sympathisch ist. Ihr Humor ist schwarz, teilweise fast schon unter der Gürtellinie, aber ich habe trotz der eigentlich ernsten Handlung sehr oft gelacht. Izzy ist aber nicht nur die witzige Izzy, die selbstbewusst durchs Leben geht, sondern auch eine junge Frau, die darunter leidet, wie die Gesellschaft mir ihr umgeht. Alles in allem habe ich Izzy geliebt, mich in gewissen Situation in ihr wiedergefunden und freue mich schon Band 2 zu lesen.

Der Schreibstil ist ebenso gelungen, was viel mit dem Humor, aber auch mit den direkten Anreden an mich als Leser zu tun hat. Das ist ungewohnt, hat mir aber gefallen. Zudem gibt das dem Buch ein Alleinstellungsmerkmal und das ist für mich immer ein Pluspunkt.

Laura Steven behandelt Slutshaming auf eine extrem harte Art. Zeigt genau auf, wo die Probleme liegen, stopft all diesen Menschen den Mund und lässt die Protagonistin sprechen. Sie zeigt aber auch, welche schrecklichen Folgen Slutshaming haben kann und was es mit Menschen macht, die vielleicht nicht so stark sind. Es zeigt, wie systematischer Sexismus gegen Frauen funktioniert und dass wir noch lange nicht in einer gleichberechtigten Welt leben. Es ist vollkommen egal, mit wie vielen Menschen jemand schläft, ob er/sie Nacktfotos verschickt oder ob jemand noch Jungfrau ist. Wir sind alle Menschen und wir sollten uns gegenseitig respektieren.

Fazit

Sepak Up von Laura Steven ist ein Jahreshighlight für mich. Es hat mich in allen Punkten überzeugt und begeistert. Ich liebe den Schreibstil, die Protagonistin und wie die Autorin all diese unterschiedlichen Themen zu einer unterhaltsamen und gleichzeitig so wichtigen Geschichte zusammengefasst hat. Ich vergebe 5 von 5 Sterne und wünsche mir, dass dieses Buch als Schullektüre verwendet wird. So viele wichtige Themen in einem unterhaltsamen Buch und im Gegensatz zu vielen anderen Schullektüren, die Nacktfoto-Skandale behandeln, ist das Buch nicht verurteilend, sondern zeigt auf, dass das Problem am Ende die Menschen sind, welche das Foto weiterleiten und veröffentlichen. Ich freue mich auf Band 2 und hoffe sehr, dass er übersetzt wird.

Ich danke dem Droemer Knaur Verlag für mein Exemplar!

Ist «Speak Up» von Laura Steven empfehlenswert? JA! So ein wichtiges und gleichzeitig unterhaltsames Jugendbuch. Ganz grosse Empfehlung!

Bibliografische Angaben

Speak Up Rezension Laura Steven
Speak Up / Rezension
  • Verlag: Droemer HC
  • Erscheinungstermin: 01.04.2020
  • 14.99€
  • 352 Seiten
  • ISBN: 978-3-426-28233-5
  • Autor: Laura Steven
  • Übersetzt von: Henriette Zeltner Shane
  • Speak Up Rezension

Kommentare

Eine Antwort zu „Speak Up (1) / Rezension“

  1. Mega tolli Rezensionn! 🙂 Ich han das Buech au no ufem SuB und freu mich scho extrem druf z’lese.

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