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Falling Fast / Rezension

Bianca Iosivoni gehört zu den erfolgreichsten deutschen New Adult-Autorinnen des deutschsprachigen Raums. Mit Falling Fast legt sie nun ein neues Buch vor, welches nebst einer Liebesgeschichte auch einige ernstharftere Themen behandelt. Warum mir das Buch leider trotzdem nicht so gut gefallen hat, erfährt ihr in meiner Rezension.

Klappentext

Nur bei ihm kann ich mich fallen lassen

Hailee DeLuca hat einen Plan: Die Zeit, in der sie sich zu Hause verkrochen und vor der Welt versteckt hat, ist vorbei. Sie will mutig sein und sich all die Dinge trauen, vor denen sie sich früher immer zu sehr gefürchtet hat. Doch dann lernt sie Chase Whittaker kennen – und weiß augenblicklich, dass sie ein Problem hat. Denn mit seiner charmanten Art weckt Chase Gefühle in ihr, die sie eigentlich niemals zulassen dürfte. Und nicht nur das. Er kommt damit ihrem dunkelsten Geheimnis viel zu nahe …

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Rezension

Hailee will eigentlich nur das Grab ihres verstorbenen Internetfreundes besuchen, doch aufgrund einer Autopanne ist sie gezwungen länger in der Kleinstadt zu verweilen. Sie hat bereits einige aufregende Wochen hinter sich, denn sie hat sich einen Sommer lang verschiedenen Mutproben gestellt und sich ganz alleine auf einen Roadtrip durch Amerika gewagt.

Doch nun ist sie in dieser Kleinstadt und begegnet Chase, dem ehemaligen besten Freund ihres verstorbenen Internetfreundes. Und sie erlebt einen wunderschönen Sommer gemeinsam mit ihm. Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam und auch wenn manche Szenen ganz schön langfädig sind, so macht es doch Spass zu sehen, wie sich die beiden nach und nach in einander verlieben. Die Geschichte beinhaltet unglaublich viele kitschige, sommerliche Szenen und teilweise hat man das Gefühl, dass die Autorin einfach eine Szene nach der anderen aneinandergereiht hat und dadurch wurden es einige Kaffeeszenen zu viel. Die Charaktere sind mir alle ganz sympathisch gewesen, aber so richtig mit ihnen verbunden habe ich mich nicht gefühlt.

Leider hat das Buch einige Logikfehler beinhaltet. So hat es teilweise widersprüchliche Sätze und Handlungen gegeben oder auch eine Szene, in der die beiden baden gehen, sich Oberkörperfrei sehen, ihr das grosse Tattoo auf seinem Oberkörper nicht auffällt, sondern erst später bei einem Tätowierer. Ist sie etwa blind? Oder hat er das Tattoo bei Baden mit einem wasserfesten Abdeckstift abgedeckt?

Kommen wir aber zum viel grösseren Logikfehler und der wäre keiner, wenn die Autorin eine andere Erzählperspektive gewählt. Ab dem Fazit geht es spoilerfrei weiter. Einfach runterscrollen.

SPOILER!

Hailee will sich das Leben nehmen, da ihre Zwillingsschwester gestorben ist und sie nicht ohne sie leben will. Davor will sie aber einen letzten Sommer erleben, in dem sie all das tut, was sie sich wünscht. So weit so gut. Nur sollte das mit dem Suizid der Plotttwist sein. Da wir aber die Story aus Hailees Sicht und Gedanken miterleben, macht es absolut keinen Sinn, dass sie nicht einmal auch nur ansatzweise einen gedanken an ihre tote Schwester verschwendet, sondern immer nur daran denkt, dass sie ihre Schwester bald sehen wird. Genauso wie sie nicht eine Sekunde wirklich traurig wirkt oder daran denkt, dass sie sich das Leben nehmen will. Dabei ist das die ganze Zeit über ihren Plan. Das wäre kein Problem, wenn man die Story nur aus Chase Sicht erleben würde, da er Hailee nur so wahrgenommen hat. Aber wir sind in Hailees Gedanken und sie denkt nie, kein einziges Mal an ihren Plan oder daran, dass sie ihre tote Schwester vermisst.

Am Ende macht sie sich dann auf, um sich das Leben zu nehmen & hier geht’s für mich dann gar nicht mehr klar, denn Hailee geht sich nicht wie geplant bei einem Leuchtturm umbringen, mit dem sie irgendwas mit ihrer Schwester verbindet. Nein, sie geht zur Lieblingsstelle ihres verstorbenen Besten Freundes an einer Klippe. Erstens: der Ort hat für sie null Bedeutung. Zweitens: warum entweiht sie diesen Ort für all diese Menschen aus der Kleinstadt, die ihren besten Freund Jesper gekannt haben, in dem sie sich dort umbringt? Wie rücksichtslos ist das denn bitte? Aber dadurch macht vielleicht wenigstens der Titel Sinn.

SPOILER ENDE

Fazit

Falling Fast ist nicht die emotionale und berührende Liebesgeschichte, die ich mir erhofft habe. Vielmehr ist es eine Aneinanderreihung von sommerlichen Szenen in einer amerikanischen Kleinstadt, welche genauso gut aus einem kitschigen Hollywoodfilm stammen könnten. Auch wenn sich das Buch gut lesen lässt, so ist die Story zu langfädig, der Plottwist ist von Anfang an vorhersehbar und gleichzeitig absolut unlogisch, da wir ja eigentlich das ganze Buch über in Hailees Gedanken sind und daher mitkriegen sollten, wie es ihr geht und was sie plant. Da das aber nicht der Fall ist, wirkt sie auf den letzten 10 Seiten plötzlich wie ein komplett anderer Mensch.

Ich habe das Buch ganz gerne gelesen, es war nicht grundsätzlich schlecht. Aber durch einige Unstimmigkeiten, etwa 100 Seiten zu viel Kaffeeszenen und einer falsch gewählten Erzählperspektive hat mich das Buch nicht überzeugen können. Daher vergebe ich 2.5 von 5 Sterne für Falling Fast von Bianca Iosivoni und bin nicht sicher, ob ich weiterlesen werde.

Ich bedanke mich beim LYX-Verlag für mein Exemplar!

Ist «Falling Fast» von Biance Iosivoni empfehlenswert? Eher nicht. Das Buch ist leider nicht so emotional und berührend wie erwartet und zudem hat es einige logische Unstimmigkeiten.


Bibliografische Angaben

12,90 €

inkl. MwSt.

LYX

PAPERBACK

NEW ADULT

480 SEITEN

ALTERSEMPFEHLUNG: AB 16 JAHREN

ISBN: 978-3-7363-0839-8

ERSTERSCHEINUNG: 27.05.2019


Kommentare

6 Antworten zu „Falling Fast / Rezension“

  1. Hallo Josia,

    „Falling Fast“ hat in letzter Zeit sehr viele unterschiedliche Meinungen hervorgebracht. Ich finde es immer wieder schön, wie unterschiedlicher ein jeder von uns Bücher aufnehmen.
    Ich fand „Falling Fast“ echt gut. Mir hat es gefallen und all deine Kritikpunkte habe ich zwar anders empfunden, aber das ist normal, wenn zwei Individuen das gleiche Buch lesen. Durch die Trigger-Warnung war ich schon sehr vorsichtig beim Lesen, sodass ich schon eine Vermutung bezüglich ihrer Schwester hatte. Es waren – meiner Meinung nach – leichte Andeutungen gemacht, ganz leichte, aber vor allem am Ende wurde ich bestärkt.

    Ich mochte Hailee, auch wenn sie im Vergleich zu Chase doch sehr undurchsichtig geblieben ist, aber das ist durch ihr Geheimnis ja kein großes Wunder. Chase mochte ich so sehr. Ich kann es kaum erwarten, wenn es mit „Flying High“ Ende des Monats weitergeht!

    Wenn es für dich okay ist, werde ich den Link zu deiner Rezi unter meine posten.

    Meine Rezi zu Falling Fast

    Alles Liebe,
    Tina
    von Tianas Bücherfeder

    1. Liebe Tiana

      Du darfst meine Rezension gerne unter deiner Verlinken.

      Es freut mich natürlich, wenn dir das Buch gefallen hast & wie du schreibst, ist es auch völlig verständlich, das die Meinungen ganz unterschiedlich sein können.

      Ganz liebe Grüsse

      Josia

  2. Wow Josia,

    du gehst mit dem Buch hart ins Gericht.

    —-ACHTUNG — SPOILER—

    Ich selbst habe Hailees berhalten nicht als glaubwürdig empfunden, allerdings habe ich es schOn so gesehen, dass sie ihre Schwester einerseits vermisst, andererseits daran zu knabbern hat, dass ihre Schwester immer im Mittelpnukt stand.
    Da der Leser bzw. die Leserin nicht die gesamten 24 h eines Tages mit Hailee mitbekommt, sondern “nur” bestimmte Ereignisse, die Hailee erlebt, kann ich jetzt nicht davon ausgehen, dass sie vielleicht nie an andere Dinge denkt.

    Ich verstehe wie du das meinst, sehe es aber anders.

    Liebe Grüße
    Tina

    1. Liebe Tina

      Ja ich habe auch verstanden, dass sie ihre Schwester vermisst. Aber es wirkt doch unlogisch, wenn sie jedesmal, wenn sie an sie denkt, meint ”ich treffe sie da und da zu diesem Zeitpunkt”. Ihr Plan stand da ja & in ihren Gedanken kann sie ja auch denken, was sie will.

      Aber Meinungen dürfen auseinander gehen & das ist ja auch nicht mein einziger Kritikpunkt 😉

      Liebe Grüsse

      Josia

  3. Hallo Josia!

    Deine Rezension ist wie immer sehr interessant und aufschlussreich für mich. Du zählst wieder Schwächen auf, wegen denen ich mich noch nicht an New Adult rangetraut habe. Aber irgendwann im Sommer werde ich mal ein Buch aus dem Genre lesen, vielleicht kannst du mir eines empfehlen?

    Liebe Grüße

    Daniel

    1. Lieber Daniel

      Danke fürs Kompliment. Leider finde ich so viele New Adult Romane ziemlich schlecht… Blöd…

      Ich kann dir aber The Ivy Years empfehlen. Die Bücher, welche ich von der Reihe gelesen habe, fand ich ziemlich gut.

      Bin gespannt was du zu deinem New Adult-Buch sagst.

      Liebe Grüsse

      Josia

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