Darf ein Mann Frauenromane lesen? Darf ein Jugendlicher Erwachsenenbücher lesen? Gibt es überhaupt Regeln wer was lesen darf? NEIN! Denn wen geht es bitte was an, welche Bücher ich lese? Niemanden… Darum geht es in diesem Beitrag. Also viel Spass beim Lesen.
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich diesen Beitrag gefühlt schon seit Jahren schreiben wollte. Seit ich Liebesromane, Erwachsenenromane und Frauenromane lese, werde ich von Leuten gefragt «Warum liest du so etwas?» oder «Das gefällt dir?». Ich weiss, dass es niemand in irgendeiner Weise böse meint. Darum geht es mir auch nicht, aber diese Fragen zeigen mir auf, dass gewisse Genres auch gewissen Geschlechtern oder Altersgruppen zugeschrieben werden. Was aus Buchhandelssicht und auch aus Verlagssicht absolut logisch ist, denn irgendwie muss man ja eine Zielgruppe festlegen.
Was ich aber gar nicht haben kann, ist dieses ganz eindeutige Ausschliessen vom anderen Geschlecht oder einer anderen (Alters-)Gruppe. Das fängt an bei der Verlagsmail für die Rezensionsexemplare. Wenn da fett steht «Liebe Bloggerinnen» fühle ich mich schon das erste Mal ausgeschlossen. Dann geht es weiter mit Aussagen wie «Der neue Frauenroman von XY». Ich mein dieses Genre «Frauenromane»? Warum heisst das überhaupt so? Weil es von Frauen handelt? Oder weil es sich an Frauen richtet? Kann es nicht einfach ein Roman sein?
Auch was Schönes, was ich erlebt habe, ist als ich mich für ein Rezensionsexemplar für einen Liebesroman beworben habe. Da habe ich ausversehen den gesamten Mailverkehr unter den Bloggerbetreuerinnen zugesendet bekommen und die schrieben Dinge wie «Ah sogar ein Mann interessiert sich für sowas». Ich habe mich nicht daran gestört, aber es beschäftigt mich trotzdem. Warum darf ein Mann nicht auch Liebesromane lesen? Schliesslich wundere ich mich auch nicht, wenn eine Frau Highfantasy oder Thriller liest. Schliesslich sollte jede und jeder selber entscheiden, was sie/ihn unterhält.
Gleich sieht es übrigens auch mit Autorinnen oder Autoren aus, die in Nachwörtern oder Danksagungen nur dem einten Geschlecht fürs Lesen bedanken. Klar wird das rosafarbene Buch mit der 35 jährigen Protagonistin und ihren Traummann-Problemen höchstwahrscheinlich hauptsächlich von Frauen gelesen, aber in einer Danksagung sollte man trotzdem nicht schreiben «und ich danke allen meinen Leserinnen». Haben die männlichen Leser keinen Wert?
Wenn mich Leute also Fragen, weshalb ich so etwas lese, gebe ich eine ehrliche Antwort. Ich mag es schlicht und einfach zwischendurch kitschige, humorvolle Romane zu lesen. Ich schäme mich dafür nicht. Denn ich lese das, was ich mag und wenn es die Leute stört, ist das ihr Problem. Und kein Genre sollte irgendeine Gruppe Menschen ausschliessen.
Wie steht ihr zu dem Thema? Schreibt mir eure Meinungen und Erfahrungen gerne in die Kommentare. Ich freue mich über eine spannende Diskussion.
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