Warum redet eigentlich niemand über Hollywood auf Netflix? Ich habe die Miniserie am letzten Wochenende gebingewatched und möchte euch in meinem heutigen Serientalk 5 Gründe aufzählen, warum ich die Serie weiter empfehle. Wer also auf der Suche nach einer neuen Serie zum Bingewatchen ist, der sollte jetzt weiterlesen.
Zuerst einmal der Trailer, damit ihr euch bisschen ein Bild davon machen könnt, wovon die Serie handelt.
Das Setting
Hollywood-Glamour, wunderschöne Kulissen und Kostüme, die das Flair dieser Zeit perfekt wiedergeben. Netflix hat keine Kosten gescheut und ganze Arbeit geleistet, um der Serie den perfekten Look zu geben. Wir haben düstere Szenerien, glamouröse Studios, wilde Partys und jede Aufnahme macht Spass anzuschauen. Man fühlt sich direkt mitten in der Szenerie.
Diversity
Wir haben in dieser Miniserie jegliche Form der Diversität; Sexualitäten, Geschlechter, Alter, Hautfarbe, sowie reich und arm. Die Serie zeigt die einzelnen Probleme der Figuren auf und zeigt, dass selbst reiche, alte weisse Männer ihre Probleme haben können und so werden alle Figuren gleich viel nahbarer. Allgemein schafft es die Serie von Ryan Murphy, die persönlichen Schicksale der einzelnen Figuren so zu konstruieren, dass man mit allen mitfiebert, selbst wenn einige Charaktere überhaupt nicht sympathisch sind.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler
Die Wahl der Schauspielerinnen und Schauspieler ist so gelungen, dass man manchmal vergisst, dass das alles ja gar nicht echt ist. Für mich besonders hervorragend waren die Leistungen von Patti LuPone, die Avis Amberg, die Ehefrau des Studiobesitzers spielt. Grandiose Leistung! Aber auch Jim Parson, den man ja eigentlich von Bing Bang Theory kennt, spielt hier den skrupellosen, toxischen Manager Henry Wilson.
Laura Harrier spielt Camile Washington. Eine aufstrebende, dunkelhäutige Schauspielerin, die der Welt zeigen will, was sie kann und ich muss unbedingt mehr Filme und Serien mit Laura Harrier schauen. Grossartig!
Schwarz, Weiss oder doch Grauzone?
Die Serie begleitet verschiedene Menschen in Hollywood. Wir haben es mit aufstrebenden Schauspielerinnen und Schauspielern, Managern, Regisseuren, Drehbuchautoren und Studioinhaberinnen und -inhabern zu tun. Zu Beginn versucht die Serie eine klare Linie zwischen gut und Böse zu ziehen und zeigt eine tolerante junge Generation, die einen Traum haben, und eine alte Generation, die Missbrauch, Geld und Machtspiele nutzt, um das zu bekommen, was sie wollen. Aber relativ schnell verschwimmen diese Grenzen, denn die junge Generation nutzt Sex genauso um das zu bekommen, was sie wollen und die Alten beginnen sich zu fragen, welches Vermächtnis sie auf dieser Welt zurücklassen wollen und ob ihre Entscheidungen richtig sind. Damit ist alles plötzlich in einer Grauzone und Macht, Sex und Geld werden weiterhin genutzt, um Ziele zu erreichen. Nun sind es vielleicht einfach die guten Ziele.
Es gibt also nicht Gut und Böse. Hollywood ist ein Ort, an dem keine fairen Spiele gespielt werden und das zeigt diese Serie sehr gelungen auf und unsere vermeintlichen Helden setzen sich zwar für das richtige ein, ihr gewählter Weg ist aber keineswegs besser als der, den ihre Gegenspieler gewählt haben.
Das Ende
Zugegeben das Ende mag wahnsinnig kitschig und unrealistisch sein. Ich musste trotzdem sehr viele Tränen verdrücken. «Hollywod» liefert ein Ende voller Hoffnung, Liebe und Gleichberechtigung. Dabei ist es egal, ob das nun realistisch oder nicht, denn die Serie handelt ja genau davon, dass eben Geschichte umgeschrieben wird und Menschen, andere Entscheidungen treffen, als sie ihr Leben lang getroffen haben. Das Ende bestätigt genau das und hat mich wahnsinnig berührt. Happy Ends dürfen sein und dieses erinnert daran, dass wir uns gut überlegen sollten, welche Entscheidungen wir treffen und das es letzten Endes nicht darum geht, was andere Menschen von uns halten, sondern dass wir im Reinen mit uns sind.
Hollywood von Netflix ist für mich eine gelungene Miniserie, die ich wahnsinnig gerne geschaut habe, die mich emotional berühren konnte und die ich darum gerne weiterempfehle. Ich würde mich über eine 2. Staffel freuen.
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