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Long Way Down Rezension - Black Books by Black Authors

Long Way Down / Rezension

Jason Reynolds zählt zu den interessantesten Stimmen in der amerikanischen Jugendbuchszene. Long Way Down ist das erste Buch, welches ich von ihm aufgrund der ganzen Black Lives Matter-Thematik endlich gelesen habe. Wie mir das Buch gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Rezension zu Long Way Down.

Klappentext

Will ist entschlossen, den Mörder seines Bruders zu erschießen. Er steigt in den Fahrstuhl, die Waffe im Hosenbund. Er ahnt noch nicht, dass die Fahrt ins Erdgeschoss sein Leben verändern wird. Er denkt an Menschen aus seiner Vergangenheit, und was er mit ihnen erlebt hat. Es sind Erinnerungen und Geschichten voller Gewalt, Hass, Ohnmacht und Rache. All diese Menschen sind tot. Und Will muss sich fragen, was das für sein Leben bedeutet. Als er im Erdgeschoss ankommt, ist er sich nicht mehr sicher, ob er seinen Bruder tatsächlich rächen wird, weil es »die Regeln« so wollen. Oder kann er den Teufelskreis der Gewalt durchbrechen?

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Rezension

Wills Bruder wird erschossen. Auf der Strasse so wie viele andere vor ihm schon. Es ist immer wieder das Gleiche. Aber die Regeln besagen nun mal, dass man denjenigen rächt, der umgebracht wurde und so nimmt dieser Kreislauf nie ein Ende. Jason Reynolds gibt uns einen Einblick in Wills Gefühlswelt und wie er sich auf den Weg macht, seinen Bruder zu rächen. Dabei begegnet er Menschen, die er kannte und die ebenfalls getötet wurden. Will wird mit der Frage konfrontiert, was diese Rache genau verändern soll und ob es nicht einen Weg gibt, aus diesem Kreislauf auszubrechen.

Das Buch ist in Versform geschrieben und ohne viele Worte schafft es der Autor eine düstere, erdrückende Atmosphäre aufzubauen. Er beschreibt Emotionen und bietet uns die Möglichkeit wenigstens ein bisschen zu verstehen, wie sich Will fühlt. Trotzdem glaube ich, dass das Buch auf Englisch noch eine Spur besser gewesen wäre, da gerade bei Versform die poetische Sprache und jedes Wort wichtig sind und ich das dann lieber in der Originalsprache lese.

Das Buch lässt sich schnell lesen und dadurch, dass die ganze Handlung in einer sehr kurzen Zeitspanne spielt, gibt es nicht viel Möglichkeiten, die Figuren besser kennenzulernen und trotzdem schafft es der Autor zu zeigen, welche Charakterveränderung Will auf dieser Liftfahrt erlebt.

Das Buch thematisiert nicht unbedingt Rassismus, sondern vielmehr Chancen Ungleichheiten und die existierenden Gewaltkreisläufe, aus denen viele Menschen (vor allem BIPoC) nicht mehr rauskommen, da niemand bereit ist das System zu ändern. Grundsätzlich fand ich die Message des Buches gut, bin aber wohl mit falschen Vorstellungen rangegangen.

Fazit

Long Way Down beschäftigt sich mit Themen wie Rache, Chancen Ungleichheiten und dem Kampf gegen ein unfaires System. Reynolds hat eine atmosphärische Geschichte in Versform geschrieben, von der ich mir bisschen mehr Tiefe und mehr Einblicke erhofft hätte, die aber in dieser Form trotzdem gut funktioniert. Das Buch hat ein konsantes Spannungslevel, hat mich emotional jedoch nicht komplett mitreissen können. Ich vergebe 4 von 5 Sterne für Long Way Down und kann es euch empfehlen, wenn ihr auf der Suche nach einem Buch rund um Chancen-Ungleichheit aus der Feder eines Schwarzen Own-Voice Autors seid.

Ich danke dem dtv Verlag für mein Exemplar!

Ist «Long Way Down» von Jason Reynolds empfehlenswert? Ja. Ein spannendes Buch, rund um wichtige Themen, welches ich gerade wegen seines besonderen Schreibstils empfehlen kann.

Bibliografische Angaben

Long Way Down - Rezension
Long Way Down – Rezension

EUR 14,95 € [DE], EUR 15,40 € [A]
Reihe Hanser
Aus dem Englischen von Petra Bös
Deutsche Erstausgabe, 320 Seiten, ab 14,

ISBN 978-3-423-65031-1
2. Auflage 2019


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