Werbung* Affiliate Link

Diversity in Büchern? / Sonntagsgedanken 34

*Werbung

Heute habe ich einen Blogpost für euch, in dem es um Diversity in Büchern geht. Warum da Werbung steht? Weil dieser Beitrag Teil einer Aktion des Fischer Verlags zu „Children of Blood and Bone“ ist. Die Thematik interessiert mich schon lange und deshalb nehme ich diesen internationalen Bestseller direkt als Aufhänger.

Was ist Diversity überhaupt?

Das ist gar nicht so leicht, denn damit müsste man definieren, was normal ist. Normal ist ein blödes Wort, denn für mich ist jeder Mensch normal! Deshalb sei vorneweggnommen, ich bin kein Fan von Worten wie „Norm“, „Speziell“ oder „Normal“. Trotzdem muss ich sie in diesem Artikel verwenden, da sich Diversity sonst kaum erklären lässt.

Bücher, welche divers sind, erzählen meist nicht stereotypische Geschichten mit nicht stereotypischen Protagonisten. Wie weit die Diversity geht ist jedoch bei jedem Buch unterschiedlich.

Irgendetwas an der Geschichte muss auf jeden Fall speziell sein, damit es als divers angesehen wird. Als Beispiel haben wir hier „Stell dir vor, dass ich dich liebe“ mit einer übergewichtigen Protagonistin, „Love Simon“ mit einem schwulen Protagonisten oder eben „Children of Blood and Bone“ welches in einer afrikanischen Fantasy-Welt spielt. Klingt alles ziemlich unspektakulär? Sehe ich auch so. Nur weil etwas nicht gleich der amerikanischen/europäischen „Norm“ entspricht, ist es also divers? Eine andere Hautfarbe, nicht Hetero und nicht Modelmasse ergeben also ein super spezielles Buch? Ist das nicht irgendwie seltsam? Sollten solche Bücher nicht normal sein? Sind sie leider nicht…

Warum ist Diversity so beliebt?

Das wiederum ist ziemlich einfach. Erstens setzten Verlage in der letzten Zeit sehr gezielt auf solche Bücher und vermarkten diese. Dadurch wird man als Leser*in auf das Buch aufmerksam. Die Bücher sprechen uns an, da die Thematiken (leider) selten in Büchern aufgegriffen werden. Dadurch sind diese Bücher speziell. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass sich Menschen, die ebenfalls nicht der „Norm“ entsprechen, sich gut mit den Protagonisten identifizieren können. Ausserdem ist es wichtig, dass diese Themen aufgegriffen werden und in Büchern behandelt werde. Ich finde es toll, dass Verlage das fördern und hoffe, dass Bücher immer vielfältiger werden.

Warum ich Diversity gut finde

Habt ihr schon einmal einen Liebesroman gelesen in dem die Frau oder der Mann nicht weiss war?  Kennt ihr diese Fantasy-Welt in der nicht alle die selbe Hautfarbe haben?  Wie viele Bücher, die von zwei lesbischen Mädchen handeln, kennt ihr?

Solche Fragen gibt es unendlich viele. Die Sache mit der Diversity in Büchern ist, dass es in viel zu vielen Büchern immer nur die selben Schemen gibt. Es ist direkt aussergewöhnlich, wenn plötzlich einer der Protagonisten schwarz ist. Wenn ein Mädchen auf Mädchen steht, sollte das nichts Aussergewöhnliches sein! Oder doch? Es muss nicht jedes Buch Diversion verkörpern, aber vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn Autoren sich von Beginn an überlegen, ob ihre Protagonisten wirklich wieder aussehen sollen, wie der Norm.

Was mich stört

Mich stört es, dass in diesen Diversity-Büchern die Diversity-Protagonisten niemals die Bösen sein dürfen. Warum sollen nur weisse, hetero Männer die Bösen sein? Das ergibt keinen Sinn! Mich stört es ebenso, dass eine Autorin wie Veronica Roth fertiggemacht wird, bloss weil sie das „böse“ Volk in ihrem Buch als von der Sonne gebräunt, beschrieben hat. Das hat sie nicht betont!  Sonders es bloss in einem Nebensatz erwähnt um die Völker besser und logischer kennenzulernen. Denn dieses „böse“ Volk hat den ganzen Tag in der Sonne verbracht, während das „gute“ Volk im Eis gelebt hat. Und jetzt? Ist das diskriminierend? Damit beweist die Autorin doch ganz klar, wie egal ihr die Hautfarbe ist, in dem sie es bloss mal in einem Nebensatz erwähnt. Wenn sie rassistisch hätte sein wollen, hätte sie es doch deutlicher beschrieben und auch mehr betont.


Wenn ich euch ein tolles diverses Buch empfehlen kann, dann ist es „Children of Blood and Bone“ von Tomi Adeyemi., welches Ende Juni beim FJB Verlag auf Deutsch erschienen ist. Ich habe bereits die Hälfte dieses Buches gelesen und bin begeistert und gespannt, wie es weitergeht. Das sage ich nicht, weil ich Teil einer Aktion bin, sondern weil es meine ehrliche Meinung ist. Hier könnt ihr das Buch auf Deutsch kaufen!


Nun würde mich aber eure Meinung interessieren. Wie steht ihr zu Diversity? Welche Bücher könnt ihr mir besonders empfehlen? Könnt ihr mir zustimmen? Oder eher nicht?


Kommentare

5 Antworten zu „Diversity in Büchern? / Sonntagsgedanken 34“

  1. […] Diversity in Büchern? / Sonntagsgedanken #34 […]

  2. Hallo Josia,

    dass Diversity in Büchern so ein Thema ist, liegt sicherlich daran, dass bisher eben wenig Vielfalt vorkam und zwar offensichtlich so wenig, dass man eben sehr begeistert ist, mal einen Protagonisten zu haben, der vom Üblichen abweicht. Es ist ein bisschen so, als hätte man bisher in einer Stadt gewohnt, in der es viele schmale Steigen gibt und bisher hatte man noch nie einen Rollstuhlfahrer gesehen. Und dann werden die Steigen ein bisschen saniert, alternative Gassen geschaffen – und pötzlich siehst du Rollstuhlfahrer, bist ein bisschen verblüfft und ein bisschen begeistert und denkst dir dann – eigentlich ist das doch total normal!
    Bis dahin feiern wir die Vielfalt
    Liebe Grüße
    Daniela

  3. Super Beitrag!
    Ich finde einfach, dass ein viel zu grosses TamTam darum gemacht wird. Es ist wichtig, dass es solche Titel gibt, aber besonders im Jugendbuch Bereich wird zur Zeit vieles gehypet, nur weil es diverse ist, aber Inhaltlich, respektive von der Story oder dem schreibstil her, ist es nicht gut. Aber in den höchsten Tönen gelobt wird es trotzdem. und andere Bücher, die zwar keine schwarze, dicke, lesbische Hauptperson haben, deren Story und Schreibstil aber gut sind, werden kritisiert mangelnder diversität.
    Finde ich persönlich sehr schade.

    Auch dein beispiel mit Carve the Mark! Das verstehe ich heute noch nicht, eas da abging.

    Kurzum, was ich eigentlich sagen will: diversity in Büchern: Ja unbedingt! Aber bitte trotzdem nicht an qualität verlieren, nur um den hype mitzumachen.

    Grüssli
    Geri

  4. Avatar von Alexandra
    Alexandra

    Josia,

    Das hast du wirklich toll geschrieben. Ich bin da mit dir völlig einer Meinung!! Eigentlich kann ich gar nicht mehr zu sagen, weil du alles dazu gesagt hast. Das Leben ist vielfältig, warum soll es in Büchern nicht auch so sein? Ich weiss nicht ob es Angst oder Ignorrantz der Autoren oder Verlagen ist solche Bücher nur so spärlich raus zu geben. Ich für meinen Teil liebe solche Bücher. Also bitte mehr davon. Schliesslich bilden Bücher…

  5. Hey Josia,

    aktuell wird Diversity ganz groß geschrieben. Nicht nur in Büchern, sondern in Filmen, Reportagen und selbst im Zoo. Es ist wichtig, die bestehende Vielfalt und ihre Normalität zu zeigen. Das hat wirklich lange gebraucht bis es überhaupt in sämtlichen Bereichen angekommen ist. Liegt es an unserer Generation? Wir, die offener leben, Unterschiede feiern und begeistert kennenlernen. Oder daran, dass “Völker” zusammenwachsen (müssen)?

    Ich weiß es nicht, aber ich begrüße es!

    Liebe Grüße Tina

Kommentar verfassen