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Mit ihrem Debüt «Die Falle» hat Melanie Raabe sich in die Reihen der erfolgreichsten und von der Kritik gefeierten Deutschen Schriftstellerinnen katapultiert. Aber lohnt sich das Buch? Das erfahrt ihr in meiner Rezension zu «Die Falle» von Melanie Raabe.

Klappentext

Die berühmte Bestsellerautorin Linda Conrads lebt sehr zurückgezogen. Seit elf Jahren hat sie ihr Haus nicht mehr verlassen. Als sie im Fernsehen den Mann zu erkennen glaubt, der vor Jahren ihre Schwester umgebracht hat, versucht sie, ihm eine Falle zu stellen – Köder ist sie selbst.

Dass sie darüber hinaus eine schreckliche Erinnerung aus der Vergangenheit quält, wissen nur wenige. Vor vielen Jahren hat Linda ihre jüngere Schwester Anna in einem Blutbad vorgefunden – und den Mörder flüchten sehen. Das Gesicht des Mörders verfolgt sie bis in ihre Träume. Deshalb ist es ein ungeheurer Schock für sie, als sie genau dieses Gesicht eines Tages über ihren Fernseher flimmern sieht. Grund genug für Linda, einen perfiden Plan zu schmieden – sie wird den vermeintlichen Mörder in eine Falle locken. Doch was ist damals in der Tatnacht tatsächlich passiert?

Rezension

Linda Conrad lebt einsam – als Autorin kann sie von zu Hause arbeiten, sie hat eine Haushaltshilfe, einen Hund und Gärtner und sie schreibt Bücher. Erfolgreich. Sie ist ein Mysterium in der Buchwelt, keine Interviews und nur wenig Kontakt zu Menschen. Bis sie beschliesst ein Interview zu geben und zwar an den Mann, den sie für den Mörder ihrer Schwester hält. Sie beginnt zu planen und will ihr eigenes Haus zu einer Falle machen.

Die GEschichte ist auf zwei Ebenen erzählt. Zum einen durch den Roman, der von Linda Conrads geschrieben wird und in dem sie den Mord an ihrer Schwester fiktionalisiert und uns so Details zum Mordfall gibt. In diesem Kapiteln wird klar, dass sie nicht nur noch nicht damit abgeschlossen hat, sondern dass es unzählige offene Fragen zu dem Mord gab und Linda vielleicht zu sehr von ihrer eigenen Perspektive als liebende Schwester eingenommen ist, um das grosse Ganze zu sehen.

In der realen Handlungsebene folgen wir Lindas Alltag, ihren Gedanken, Beobachtungen und ihren Vorbereitungen auf das Gespräch mit dem Mann, den sie für den Mörder hält. Melanie Raabe spielt dabei gekonnt mit klassischen Stilmitteln von Spannungsromanen ohne selbst blutig oder gar brutal zu werden. Cliffhanger am Ende der Kapitel, detailierte Beschreibungen und Realisationen der Protagonistin, sowie eine düstere Atmosphäre, die sich stetig aufbaut, bis es nicht nur für die Protagonistin, sondern auch wir Leser*innen darunter zu ersticken drohen.

Die Verstrickung einzelner Handlungsstränge, sowie das Spiel mit der eigenen Wahrnehmung ergeben ein Netz voller Fallen und Verwirrung, das uns in eine letzten Endes simple Auflösung führt. Diese ist jedoch gut konstruiert und bis kurz vor Ende bleibt die Spannung hoch und eine Pause während des Lesens ist kaum möglich.

Fazit

«Die Falle» ist ein ruhiger, atmosphärischer Thriller, der einen dank einer aussergewöhnlichen Erzählsprache, gut gesetzten Spannungselementen, sowie dem Spielen mit den Leser*innen zu einem neuen Leseerlebnis wird.

Die Genialität der Erzählform, sowie die Tiefe und Emotionalität, mit welcher Melanie Raabe ihre Figuren und ihre Gedankenwelt beschreibt, ist bemerkenswert und hebt sie von vielen anderen Thriller-Autor*innen ab. Ich bin begeistert und freue mich in Zukunft noch mehr von ihr zu lesen. Ich empfehle das Buch allen, die auf der Suche nach einem Spannungsroman sind, der sich von klassischen Thrillern abhebt und stattdessen in Sprache und Atmosphäre zu überzeugen weiss.

Ist «Die Falle» von Melanie Raabe empfehlenswert? Ja. Ein packender, psychologischer Thriller, der auf verschiedenen Ebenen mit den Leser*innen spielt und immer wieder überrascht.

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Bibliografische Angaben

Die Falle – Rezension – Melanie Raabe

Originalverlag: btb HC

Taschenbuch, Klappenbroschur, 352 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-442-71417-9

Erschienen am  11. April 2016


Kommentare

2 Antworten zu „Die Falle / Rezension“

  1. Atmosphärisch genau das Richtige für mich;)

  2. Ohhhhh. Danke für den Tipp. Das ist ja ein Must-Have erster Güte.

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