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Blauer Montag (1) / Rezension

Klappentext

Blauer Montag von Nicci French

Als der 5-jährige Matthew verschwindet, geht ein Aufschrei durch London. In den Zeitungen erscheint sein Bild – und die Psychotherapeutin Frieda Klein kann es nicht fassen: Matthew gleicht bis ins Detail dem Wunschkind eines verzweifelten kinderlosen Patienten von ihr. Ist dieser Mann ein brutaler Psychopath? Warum hat sie das als Therapeutin nicht schon vorher bemerkt? Zusammen mit Inspector Karlsson stößt Frieda auf Parallelenzum Verschwinden eines Mädchens vor mehr als zwanzig Jahren. Mit höchst eigenwilligen Mitteln kommt Frieda dem Entführer sehr nahe. Doch es ist ein Wettlauf gegen die Zeit … (Quelle: btb Verlag)

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Rezension
Inmitten des regnerischen Londons lebt Frieda Klein. Als Psychotherapeutin betreut sie Menschen mit seelischen Problemen. Doch eigentlich hat sie in ihrem eigenen Leben genug zu regeln. Sie steht mitten in einer Beziehung für die sie entweder ihr Leben in London aufgeben muss oder ihren Traummann gehen lassen muss. Doch dann wird Matthew entführt. Da sollte die Geschichte doch jetzt eigentlich anfangen? Irgendwie verpasst die Autorin den Einstieg und lässt die Geschichte bis ca. Seite 300 langsam plätschern. Immer wieder kommt Spannung auf, wir erfahren mehr über Friedas Patienten, den sie selbst im Verdacht hat, doch dann nur sehr viele verschieden Ideen, Möglichkeiten und endloslange Erzählungen. Nicci French hat mit Frieda Klein zwar einen interessanten Charakter erschaffen. Als sehr kontrollierte und durchgeplante Frau passt sie perfekt in die Kulissen und die Geschichte. Doch welche Geschichte eigentlich? Das ist das grosse Problem an diesem Buch. Wir haben vielfältige und authentische Charaktere. Jeder dieser Charaktere hat auch seine eigene Geschichte, aber vom eigentlichen Fall rund um Matthew ist wenig vorhanden. Vielleicht soll das ganze auch authentisch wirken, denn ich kann mir gut vorstellen, dass die Polizei bei solchen Verbrechen lange keinen Plan hat, aber lese ich einen Thriller um den Misserfolg und die Ratlosigkeit der Polizei mitzuverfolgen? Die Auflösung wirkte sehr konstruiert und die nötigen Hinweise, wirkten ebenfalls sehr zufällig. Da fehlt mir dann wieder die Authentizität.

Fazit
Eine Rezension in der ich mich so kurz fassen wie in dieser gab es wohl schon länger nicht mehr, aber ich weiss ehrlich gesagt auch gar nicht, was ich schreiben soll. Dem Buch fehlte es nicht nur Spannung, sondern vor allem an einem durchgezogenen Roten Faden. Die Schreibweise der Autorin gefiel mir zwar ausserordentlich gut, dass sie in der Erzählperspektive immer wieder verschiedene Szenen von verschiedenen Charakteren beschrieb. Auch die Charaktere gefielen mir alle gut, aber wo keine Geschichte ist, gibt’s auch nicht zum rezensieren. Zusammengefasst ist das Buch für seine knapp 440 Seiten mit wenig Inhalt ausgestattet und überzeugte mich nicht als packender Thriller. Deshalb bekommt das Buch auch nur ⭐⭐,5 Sterne. Wer gerne einen Einblick in die Welt der Psychotherapeuten will, sollte sich das Buch anschauen, wer aber nach einem spannenden Thriller sucht, dem empfehle ich eher etwas aus der Feder von Harlan Coben oder Alice Gabathuler.

Danke an den btb Verlag für mein Exemplar.

Bibliografische Angaben
Aus dem Englischen von Birgit Moosmüller
Originaltitel: Blue Monday
Originalverlag: Michael Joseph (Penguin Group), London 2011
Taschenbuch, Broschur, 448 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-74585-2
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90* (* empfohlener Verkaufspreis)
Verlag: btb
Erschienen: 13.05.2013


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